Was ich beim Mandala-Malen gelernt habe (Teil 2): der Weg von innen nach außen

by Julia James

Die Mandala-Künstlerin und Workshop-Leiterin verbindet Kreativität mit Achtsamkeit und inspiriert andere, durch das Betrachten und Malen von Mandalas innere Ruhe und Balance zu finden.
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19. Mai 2025

Mandala-Malen folgt einer klaren, fast schon meditativen Struktur: Man beginnt in der Mitte und arbeitet sich Schicht für Schicht nach außen vor. Dieser kreative Prozess hat für mich eine tiefere Bedeutung bekommen – es ist, als würde ich jedes Mal eine kleine Reise antreten, die im Inneren beginnt und sich nach außen entfaltet.

Die Reise nach außen beginnt im Inneren

Wenn ich ein neues Mandala starte, liegt der Fokus zuerst auf dem Zentrum. Es ist der Ursprung, von dem alles ausgeht. Die Mitte ist dabei nicht nur ein geometrischer Punkt, sondern eine Art Anker. Hier setze ich die ersten Punkte, ziehe die ersten Pinselstriche – konzentriert, achtsam und im völligen Einklang mit dem Moment. Es ist, als würde ich für einen Augenblick die ganze Welt ausblenden und mich nur auf diesen winzigen Mittelpunkt fokussieren.

Im Laufe der Arbeit wachsen die Formen nach außen. Punkt für Punkt, Strich für Strich entsteht etwas Größeres. Jeder neue Ring baut auf dem vorherigen auf, jeder neue Ring ist abhängig von dem, der bereits gemalt wurde. Der Mittelpunkt bleibt dabei stets präsent – egal, wie viele Kreise, Muster und Formen sich um ihn herum entfalten.

Von innen nach außen – eine Lebensmetapher

Vieles beginnt im Inneren: Gedanken, Ideen, Wünsche und Überzeugungen. Genau wie beim Mandala-Malen formen diese inneren Impulse das, was wir im Außen erleben. Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, zuerst nach innen zu schauen, bevor ich im Außen Veränderungen erwarte. Oft versuchen wir, äußere Umstände zu kontrollieren, um inneren Frieden zu finden – dabei ist es doch genau andersherum: Die Ruhe und die Klarheit beginnen im Inneren, und von dort aus entfalten sie sich nach außen.

Der letzte Schritt: von außen in die Welt

Vielleicht ist das der Grund, warum Mandalas für so viele Menschen eine meditative Wirkung haben. Die Bewegung von innen nach außen ist wie ein Spiegel der eigenen inneren Welt. Man baut Schritt für Schritt etwas auf, verankert sich im Zentrum und lässt von dort aus etwas Schönes entstehen.

Doch damit ist der Prozess nicht abgeschlossen. So wie beim Mandala-Malen jeder Punkt seinen Weg nach außen findet, so braucht auch ein Kunstwerk diesen letzten Schritt: Es darf in die Welt hinaus. Für mich war es anfangs nicht einfach, meine Werke zu zeigen – etwas so Persönliches und Intuitives der Öffentlichkeit preiszugeben, ist immer auch ein Stück Überwindung. Aber genau darin liegt vielleicht die Vollendung. Der kreative Prozess endet nicht auf der Leinwand, sondern erst dann, wenn andere Menschen es sehen, fühlen und ihre eigenen Gedanken damit verbinden können.

Vielleicht liegt darin das größte Geschenk der Kunst: Dass das, was einmal im Inneren begonnen hat, seinen Weg nach außen findet und andere Menschen berührt.

Wenn du selbst einmal erleben möchtest, wie sich dieser meditative Prozess anfühlt, dann lade ich dich herzlich ein, an einem meiner Workshops teilzunehmen. Dort zeige ich dir, wie du dein eigenes Mandala von innen nach außen erschaffen kannst – Schritt für Schritt und ganz in deinem eigenen Rhythmus. Alle Infos dazu findest du hier. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dir in diese kreative Reise einzutauchen!

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