Manchmal werde ich gefragt, warum ich ausgerechnet Mandalas male. Und dann auch noch in der Dot-Painting-Technik. Obwohl das alles doch so viel Geduld braucht. Fünf Gründe teile ich hier.
Ich komme zur Ruhe – und bei mir an
Mandala-Malen ist für mich kein Zeitvertreib, sondern ein Zustand. Ein innerer Raum, in dem ich ganz bei mir bin. Wenn ich Farben auswähle, mich Dot für Dot durch ein Muster bewege, wird das Außen leiser. Die To-do-Liste, die Stimmen, der Druck – sie rücken in den Hintergrund. Was bleibt, ist Präsenz: wach, konzentriert, klar.
Ich folge meiner Intuition und finde Halt in der Wiederholung
Ich liebe dieses Wechselspiel: zwischen freiem Fluss und exakter Wiederholung. Zwischen dem Wunsch, etwas entstehen zu lassen, und dem Vertrauen, es sich entwickeln zu lassen. Ein Mandala gibt eine klare Form vor – und doch ist jeder Teil davon Ausdruck von Freiheit. Diese Spannung berührt mich immer wieder aufs Neue.
Ich spüre, dass mehr mitschwingt
Ich male keine Mandalas, weil sie schön sind. Also, natürlich sind sie schön. Aber ich male sie (auch), weil ich spüre, dass sie etwas in Bewegung bringen – in mir, im Raum, und in anderen. Diese Kraft ist leise, aber spürbar. Ich liebe diese Momente, in denen jemand vor einem meiner Werke innehält. Wenn keine Worte nötig sind, weil etwas anderes geschieht. Es ist die stille Verbindung, die mich so fasziniert.
Ich lerne von jedem neuen Bild
Jedes Mandala erzählt etwas Eigenes. Manchmal überraschen mich Farben, manchmal Muster, die sich wie von selbst weiterentwickeln. Ich liebe, dass ich nie „fertig“ bin – weder im Stil, noch im Ausdruck, noch im Erleben. Das Mandala-Malen begleitet meine Entwicklung – und offenbart mir manchmal Wege, bevor ich sie selbst benennen kann.
Ich lasse etwas zurück, das wirkt
Wenn ein Mandala fertig ist, bleibt mehr als ein Bild. Es bleibt eine Energie. Ich liebe, dass meine Kunst Räume verändert. Dass sie Menschen berührt. Und dass sie vielleicht genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Und du?
Möchtest du diese Wirkung selbst erleben?
In meinen Kursen kannst du dein eigenes Mandala gestalten – ohne Vorkenntnisse, aber mit viel Raum für Intuition.
→ Alle Infos und Anmeldung
Hallo Julia,
mir hat dein 2. Punkt Halt in der Wiederholung sehr gefallen. Vor einigen Jahren war ich längere Zeit krank, und das Malen von Mandalas hat mir Kraft und Ruhe gegeben. Was ich auch sehr spannend fand, war im Fernsehen eine Dokumentation in der buddhistische Mönche Sandmandalas mit viel Mühe erstellt haben, und sie dann wieder aufgelöst/zerstört haben. Also der spirituelle Aspekt.
VG Susanne
Liebe Susanne,
vielen Dank für deine Worte. Es freut mich sehr zu hören, dass dir das Mandalamalen in einer schwierigen Zeit Kraft und Ruhe geschenkt hat – genau das ist auch meine eigene Erfahrung.
Die Sandmandalas der buddhistischen Mönche haben mich ebenfalls tief beeindruckt. Diese Hingabe, mit der sie jedes Detail erschaffen – und dann alles wieder loslassen – ist ein starker Ausdruck von Achtsamkeit und der Akzeptanz der Vergänglichkeit.
Beim Malen und Betrachten meiner Mandalas habe ich manchmal das Gefühl, die Zeit steht still – zumindest für einen Moment. Um diesen stillen Moment mit der Erinnerung an unsere Zeitlichkeit zu verbinden, habe ich aus einigen Mandalas bewusst Uhren gestaltet. Für mich vereinen sie beide Aspekte: das Innehalten im Jetzt – und das leise Weiterziehen der Zeit.
Liebe Grüße
Julia